Ein Jahr später...
Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit den Hand- und Fußgelenken. Das erste Mal ist mir das im vergangenen Sommer beim Sport (wer hätte das gedacht, ich war im Fitnessstudio! aber nur temporär...) aufgefallen. Ich konnte nicht mehr in den Vierfüßlerstand gehen, weil meine Hände keinen 90-Grad-Winkel nach vorne geschafft haben und es fiel mir schwer, in die Hocke zu gehen. Aber man malt ja nicht gleich den Teufel an die Wand, nur weil man etwas steif geworden ist! Und an eine Nachwirkung der Transplantation denkt man auch nicht gleich, schließlich lief bisher alles ohne Probleme.
Ein paar Wochen später lese ich auf Facebook einen Bericht über die Folgeerkrankungen einer Stammzelltransplantierten und sie beschreibt genau meine Symptome. Beim nächsten Kontrollbesuch in der Klinik spreche ich die Problematik mit den Gelenken an. Nach kurzem Vorturnen steht die Diagnose fest und lautet "chronische Graft-versus-Host-Disease", kurz cGvHD. Dabei handelt es sich um eine Komplikation, typisch bei einer Stammzelltransplantation, bei der die Spenderzellen den Körper angreifen.
Dies äußert sich in einer Entzündung im Körper, davon können alle Organe betroffen sein - bei mir sind es die Bänder der Hand- und Fußgelenke. Die Gelenke sind leicht versteift und die Muskeln sind verkürzt, weshalb nur noch bestimmte Bewegungen möglich sind. Therapiert wurde das mit einer 4-monatigen Kortisontherapie (Mondgesicht lässt grüßen) und begleitender Physiotherapie. Die Beweglichkeit ist seitdem viel besser geworden, aber leider noch nicht so wie früher. Das Kortison konnte ich zwischenzeitlich schon absetzen, die Physio geht jetzt erstmal weiter - auf unbestimmte Zeit.