Der Tag heute ist leider nicht so gut gestartet, wurde dann aber im Verlauf immer besser!
Ich habe einen Port-Katheder, das ist ein dauerhafter Zugang am Schlüsselbein, der bei Bedarf für Medikamenten-Gabe oder Blutabnahme angestochen werden kann. Ansich eine ganz praktische Sache, allerdings gibt mein Port nur sehr ungern Blut her und man muss ihn schon recht nett bitten und vorab kräftig mit Kochsalzlösung spülen.
Nun ist es so, dass das Blinatumomab, also meine Antikörper, rund um die Uhr über Infusion in den Port laufen. Da dieses Medikament hochkonzentriert ist, dürfen nur 9 ml pro Stunde dem Blutkreislauf zugeführt werden. Es wäre also fatal, den Port zwischendurch anzuspülen, weil dann das Blinatumomab, was sich noch in der Leitung des Ports befindet, auf einmal ins Blut gespült werden würde. Da mein Port aber ohne eine Kochsalzspülung kein Blut gibt, hatten wir dann ein Problem und das Blut musste auf peripherem Weg (also durch Blutabnahme über die Vene) abgenommen werden. Leider sind meine Venen eine Katastrophe und der erste Versuch ist gleich mal missglückt. Beim zweiten Mal hat es dann aber glücklicherweise geklappt.
Meine Venen wurden mir dann aber später nochmal zum Verhängnis. Über meine Nadel in der Hand sollte ich jeden Tag zwei Liter Flüssigkeit bekommen, um die Tumorzellen, die die Antikörper "abgetötet" haben, aus dem Körper zu spülen. Leider hat mir meine Nadel in der Hand heute solche Schmerzen bereitet, dass sie gezogen werden musste. Und weil eine Nadel legen bei meinen dünnen und vor allem tiefen Venen auch für die Ärzte kein Spaß ist, hat man sich nun dazu entschlossen, auf die zusätzliche Bewässerung zu verzichten. Jetzt muss ich nur ganz viel trinken, aber das sollte kein Problem sein! ;-)
Ansonsten war heute ein Tag mit viel Besuch von der Familie und die Zeit verging wie im Flug. Ich hoffe, dass Tag drei genauso schnell umgeht und wenn ich Glück habe, werde ich am Samstag schon meinen Monitor los. Das Teil hängt momentan rund um die Uhr an mir und zeichnet das EKG und andere Messungen zur Beobachtung auf. Leider kann ich mit der Verkabelung nur kaum das Bett verlassen, das ist ganz schön anstrengend. Aber ich habe ja schon Halbzeit mit meinem Anhängsel :-)