Mein Erfahrungsbericht

über eine aufregende Zeit

was ein Tag...

Heute war mal wieder ein heftiger Tag. Um 8 Uhr war der MRT-Termin. Also habe ich brav Kleider ohne Metallteile angezogen, da ich da nicht so viel Auswahl hatte wurde es eine pinke Jogginghose. Um mein Fashion-Highlight abzurunden, hab ich dann noch die gepunkteten Schuhe gewählt und türkise Plüschsocken, dass ich während der Untersuchung keine kalten Füße bekomme.

Dann musste natürlich noch Richard abgeschaltet werden und die Port-Nadel raus, weil die ja auch aus Metall besteht. Also hab ich kurz vor dem Termin noch einen Abstecher in die Ambulanz gemacht, um das zu erledigen. Richard hat ein Plätzchen im Kühlschrank bekommen. Anschließend ging es flotti-karotti zur Radiologie. Ich war schon etwas spät dran, allerdings gab es dort ein Problem mit dem MRT-Gerät. Um kurz vor 9 stand fest, dass das Gerät nicht funktionieren würde. Also habe ich meine Handynummer dort gelassen, dass ich angerufen werde sobald das Gerät wieder funktioniert oder an einem anderen Gerät ein Termin frei wird. Dann musste ich aber zurück in die Ambulanz, man darf Richard nämlich nicht länger als 4 Stunden von mir trennen. Also gab es wieder eine frische Port-Nadel.

Ich habe dann den Tag in der Stadt verbracht, um schnellstmöglich wieder da zu sein. Ihr wisst ja, mit pink-gepunktetem Outfit :-D Die liebe Saskia hat mir dann noch ein ganz wunderbares Glücksbärchi geschenkt, das jetzt fröhlich an Richard hängt und bei jedem Schritt klingelt. Ich glaube die Menschen in der Stadt dachten, ich wäre geistig nicht so ganz auf der Höhe... ;-)

Dann kam endlich gegen 15 Uhr der lang ersehnte Anruf, 16.30 Uhr ist ein Termin frei geworden. Hatte zunächst Schwierigkeiten, die richtige Stelle zu finden, aber war dann doch irgendwann da. Die frische Port-Nadel kam also wieder raus und ich bekam eine Nadel in den Arm für das Kontrastmittel. Hat natürlich auch erst beim zweiten Anlauf geklappt, meine Venen sind schließlich recht bescheiden. Aber dann war es endlich so weit. Unfassbar!

Anschließend habe ich einen Abstecher auf die Leukämie-Station gemacht, brauchte schließlich eine neue Port-Nadel für Richard. Kurz vor 20 Uhr war ich dann wieder Zuhause und dort erwartete mich eine richtig schöne Überraschung: ein Blumenstrauß mit unbekanntem Absender... hab mich riesig gefreut.

 

Mein Blog

Hi, ich bin Barbara, Jahrgang '89 und hatte im April 2014 im Alter von 24 Jahren die Diagnose Leukämie (ALL).

Nach einer langwierigen Chemotherapie über 2 1/2 Jahre bekam ich im September 2016 die Rückfall-Diagnose. Eigentlich hatte ich gedacht, ich wäre den Krebs los. Aber jetzt hat er sich wieder in meinen Blut breit gemacht. Ihm hats wohl besonders gut bei mir gefallen, was ich ja schon irgendwie verstehen kann... Aber ich hätte ihn echt nicht nochmal gebraucht.

Zunächst wurde ich mit einem neuen Antikörper-Wirkstoff (Blinatumomab) behandelt, der erst seit kurzem in Deutschland zugelassen ist. Deshalb findet man noch nicht so viele Erfahrungsberichte von anderen Patienten, was mich auf die Idee gebracht hat, diesen Blog zu gründen.

Leider hat sich unter der Blina-Therapie ein Tumor im Brustgewebe gebildet, es handelte sich dabei um ein Infiltrat der Leukämie (ja, auch Leukämie kann streuen!). Als nach 1 1/2 Blöcken Blinatumomab kein Rückgang des Tumors festgestellt wurde, mussten härtere Geschütze aufgefahren werden und es folgten zwei weitere Zyklen Chemo. Der Tumor hat sich wieder aus dem Staub gemacht und so konnte ich krebsfrei in die Stammzelltransplantation gehen.

Im Februar 2017 habe ich von meinem Bruder eine Stammzellspende erhalten und kämpfe mich jetzt zurück ins Leben!

Mit meinem Blog möchte ich euch an meinem Roulette mit dem Krebs teilhaben lassen! Ich habe auch eine Facebook-Seite, wo ich immer mal wieder ein Lebenszeichen abgebe, die kann man auch öffnen wenn man nicht bei Facebook registriert ist. Dazu einfach unten das blaue F-Symbol anklicken.